Dieser Service bringt auch in Oberzent weniger mobile Menschen von Beerfelden in die Ortschaften und zurück
BEERFELDEN. Der Bürgerbus ändert seine Zeiten. Fuhr er nach seiner morgendlichen Runde bisher um 14.15 Uhr wieder aus Beerfelden in die Stadtteile zurück, so wird diese Tour (mit Umstellung auf Winterzeit) nun auf 12.15 Uhr vorgezogen. „Damit haben die Fahrgäste immer noch zwei Stunden Zeit, alles zu erledigen“, sagt Achim Schäffler von der organisierenden Generationenhilfe. Die morgendliche Tour ab 8.15 Uhr bleibt bestehen. An vier Tagen in der Woche werden verschiedene Touren gefahren.
Zwei Gründe nennt Schäffler für die erste Änderung nach ein paar Monaten Fahrbetrieb. „Wir kommen dem Wunsch der Nutzer nach, in der Winterzeit nicht so lange von zu Hause weg sein“, erläutert er. Hintergrund ist daneben die kürzlich verkündete Entscheidung der Odenwald Regionalgesellschaft (Oreg), auf den Hauptlinien des Kreises – für Oberzent die 50 zwischen Eberbach und Michelstadt – ab sofort zur ersten und sechsten Schulstunde coronabedingt die Anzahl der Busse zu erhöhen.
Die Generationenhilfe begrüßt diese Oreg-Entscheidung, sagt er. Jedoch sind auf den Nebenstrecken keine zusätzlichen Busse geplant. Das heißt, die Passagiere des Bürgerbusses – laut Schäffler sicher zur Risikogruppe gehörend – müssten im überfüllten Schulbus sitzen, wenn sie zwischen 12 und 13 Uhr zurückwollen und nicht bis 14.15 Uhr auf die Rückfahrt mit dem Bürgerbus warten möchten. „Das soll nicht sein“, sagt er. „Wir fahren daher zur gleichen Zeit wie die Schulbusse zurück und ergänzen somit das Oreg-Konzept.“
Den Bus sieht er nicht als Konkurrenz zum regulären ÖPNV und zum TaxoMobil, sondern als Angebotsergänzung. Es wurde ein Corona-Hygiene-Konzept entwickelt, das sich am ÖPNV orientiert und im Bus ausliegt, erläutert der Aktive von der Generationenhilfe. Deshalb heißt die Devise: Mundschutz mitbringen und die Regeln befolgen. Anfangs sind neben dem Fahrer nur fünf Fahrgäste im weißen Neunsitzer mit der Aufschrift „Bürgerbus“ vorgesehen. Später kann auf acht Gäste aufgestockt werden, abhängig von Corona. „Maximaler Schutz ist uns wichtig“, hebt Schäffler hervor.
Montags geht die Tour nach Olfen/Raubach, dienstags ins Finkenbachtal, Richtung Hirschhorn und zurück über Kortelshütte und Rothenberg, donnerstags ins Sensbachtal bis Hebstahl und freitags ins frühere Hesseneck bis Hesselbach. Der Bus startet jeweils um 8.15 Uhr in Beerfelden (Rewe-Parkplatz) und kommt gegen 10 Uhr aus den einzelnen Oberzent-Stadtteilen wieder in Beerfelden an. Die neuen Pläne sind in den vier Standorten der Stadtverwaltung ausgelegt und können auf der Homepage www.generationenhilfe-oberzent.de heruntergeladen werden.
Mitfahren kann laut Schäffler jeder, der keine Möglichkeit hat, mit dem eigenen Auto etwa zum Arzt, zur Physiotherapie oder zur Stadtverwaltung innerhalb von Oberzent zu kommen. „Manche wollen einfach nur einkaufen oder Freunde besuchen“, hat er beobachtet. Bevorzugt werden Personen mit gewisser Bedürftigkeit, etwa mit Schwerbehindertenausweis, ohne Führerschein, ohne Auto oder Rentner. Der Transport ist nicht für Berufstätige gedacht, um zur Arbeit zu kommen. Die Fahrt ist kostenlos. Spenden werden aber gerne angenommen, meint Schäffler.
Die Fahrer sind alle aus den diversen Stadtteilen und kennen die Strecken gut. „Das schafft Vertrauen“, weiß er. Donnerstags (Hebstahl) fahren im Moment Egon Scheuermann, Klaus Kaaden, Dirk Beissmann und Schäffler selbst. Dienstags (Kortelshütte) sitzen zum Beispiel Hannelore Kehrer, Klaus Grab, Karl-Jürgen Sauter und Heinz Thill am Lenkrad. Alle haben einen Erste-Hilfe-Kurs erhalten. Für den Notfall ist ein Defibrillator im Bus.
Den vollen Text finden Sie auf der Website des Odenwälder Echo.
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